6. GEO-Tag der Natur

24 Stunden, 1185 Tier- und Pflanzenarten

Am 2. und 3. Juli 2021 war es wieder soweit. Zum sechsten Mal wurde der Biosphärenpark Kärntner Nockberge (vollständiger Name: UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge) für 24 Stunden zum Eldorado für Naturkundler_innen: Etwa 80 naturbegeisterte Forscher:innen und ihre Begleiter:innen trafen sich am Fuße der Zunderwand, um die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten im Gebiet zu erkunden.

Seit über 20 Jahren wird dieses europaweit größte Feldforschungsevent des GEO-Magazins an vielen Orten Europas veranstaltet. Ziel der Veranstaltung ist es, das Bewusstsein für die Artenvielfalt der unmittelbaren Umgebung zu stärken und den Biosphärenpark Stück für Stück zu erkunden: Was kreucht und fleucht in den Block- und Felsfluren, wer tummelt sich in den Gebirgsbächen und Mooren, auf den Almwiesen des Gebiets, was bzw. wen gibt es alles zu entdecken?

Während die Pflanzenwelt in diesem Teilbereich des Biosphärenparks bereits recht gut erforscht ist, herrscht im Reich der wirbellosen Tierwelt noch Aufholbedarf.

Diesmal waren viele unterschiedliche Expert:innen der Universität Graz, der Universität für Bodenkultur und des Naturhistorischen Museums in Wien mit dabei: neben vielen privaten Forscher:innen waren Schmetterlingsexpert:innen, Wildbienenexpert:innen, Käferexpert:innen und ein Experte für Tausendfüßler vor Ort.

Innerhalb von 24 Stunden wurden rund 1185 Tier- und Pflanzenarten festgestellt, eine beachtliche Vielfalt für diese Höhenlage und den Sonderstandort um die Felswand. Die Kalkmagerrasen um die Zunderwand inmitten des Urgesteins sind eine Besonderheit der Nockberge, und bieten Lebensraum für zahlreiche angepasste Spezialisten unter den Pflanzen- und Tierarten, die unter diesen rauen Lebensbedingungen gedeihen können.

Am Ende der Veranstaltung stellten Forscher:innen ihre wertvollsten Funde vor und zeigten sich begeistert von der einzigartigen Umgebung.

Viele der gesammelten Arten müssen noch mit Hilfe einer Lupe oder unter dem Mikroskop eindeutig nachbestimmt werden. Einzelne Sammelobjekte werden genetisch sequenziert, und tragen damit zum Aufbau der österreichische Gendatenbank (Projekt ABOL) bei.

Wir bedanken uns besonders für das Wohlwollen der Grundbesitzer:innen. Gemeinsam mit dem ÖKOTEAM Graz bereiten wir die Ergebnisse des GEO-Tags auf, die im nächsten Jahr als Broschüre erscheinen.

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